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"Nein" zum Tourismus in Schleswig?
Der Bürgermeister der Stadt Schleswig will ganz offensichtlich den Betrieb vieler schon jahrelang bestehender Ferienwohnungen im gesamten Gebiet der Stadt Schleswig untersagen! Das glauben Sie mir nicht?
Ich wollte es auch nicht wahrhaben - aber lesen Sie selbst was passiert (ist):
"Nein" zu einer privaten
PV-Anlage in Schleswig!
Der Bürgermeister der Stadt Schleswig versagt die Genehmigung zur Errichtung einer privaten 30kwp-Solaranlage und zeigt uns auch noch an!
Hier können Sie auch diese "Geschichte" verfolgen:
Neues von Neubauer:
Juni 2024
Auf dem Paulihof ist in den vergangenen Wochen doch so einiges "liegengeblieben". Wir haben uns deswegen in diesem Monat sehr auf die Pflege unserer Hofanlage konzentriert und hatten direkt auch mal die Unterstützung vom Wettergott: Der Juni war über weite Strecken trocken und sonnig!
Juli 2024
Die Saison läuft auf Hochtouren - und dann das: Frank hat sich am 29.7.2024 Corona-positv getestet und für ein paar Tage isoliert. Es gibt Schlimmeres, aber auch Schöneres!
Ansonsten ist nicht viel passiert, wenn man einmal von den vielen netten Gesprächen und Begegnungen mit meinen Feriengästen absieht. Dieses Jahr sind ungewöhnlich viele "neue Gesichter" dabei, was auch für mich super interessant ist!
Und wieder ziehen am Himmel dunkle Wolken auf! Das Finanzamt hatte mir schon im Mai mitgeteilt, dass ich nach der Insolvenz meiner Pächter und der damit einhergehenden Betriebsaufgabe in der Ceremoni einen "Aufgabegewinn" zu erklären hätte!? Jetzt wird es konkret: Mehrere 10-tausend Euro Buchgewinn soll ich gemacht haben, welcher nun zu versteuern wäre ... ich verstehe die (Steuer-)Welt nicht mehr und bin in Gesprächen bzw. regem Schriftwechsel mit meiner Sachbearbeiterin. Mal sehen, wie diese Geschichte weitergeht - auf jeden Fall beschäftigt sie mich mehr, als mir lieb ist.
August 2024
Wir wollen uns nicht zu früh freuen - aber: Ein Sachbearbeiterwechsel im städtischen Bauamt lässt tatsächlich neue Hoffnung auf eine Genehmigung für eine gebäudeunabhängige PV-Anlage auf dem Paulihof aufkeimen!
Noch stehen weitere Gespräche an, Planunterlagen müssen überarbeitet werden und Antragsverfahren sind zu durchlaufen.
"Wir schaffen das" würde ich jetzt einfach mal ganz optimistisch sagen! Mal sehen ... am 29.8.2024 steht der nächste Ortstermin an.
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... und wie es uns erging:
Donnerstag, 19.10.2023
Eigentlich war der Donnerstag kein besonderer Tag! Das Wetter war typisch norddeutsch, ein wenig windig und regnerisch. Lediglich die Ost-Windwarnung des Deutschen Wetterdienstes lies uns regelmäßig die Pegelstände der inneren Schlei (ein Arm der Ostsee) kontrollieren.
Aus bereits leidvollen, aber schadensfreien Erfahrungen des Jahres 2017 wussten wir, dass unsere beiden Häuser im Hafengang einen Wasserstand von 648cm unversehrt überstehen würden ... aber diesem Pegel näherten wir uns langsam an!
Am Nachmittag verließen uns dann erstmals die Nerven und wir sahen nach dem Rechten. Ja, das Wasser stieg - bedrohlich war es aber noch nicht.
640cm, 641cm, 642cm ... aber wir waren gut vorbereitet - dachten wir zumindest. Fast 100 Sandsäcke hatten wir schon lange gefüllt liegen, an den Eingangstüren der Häuser Hochwasserschotten installiert. Am frühen Abend fuhren wir heim und wollten erst wieder bei Erreichen der 650cm zurückkehren, um weitere Sicherungsmaßnahmen umzusetzen.
Freitag, 20.10.2023
Natürlich haben wir keine Minute geschlafen und um 1:39 Uhr hatte das Hochwasser tatsächlich die für uns kritische 650cm-Marke gerissen!
Der Wind wehte weiter, aber auch das hatten wir in der Vergangenheit schon deutlich schlimmer ...
trotzdem wollte der Pegel einfach nicht fallen.
Noch in der Dunkelheit brachten wir die ersten Sandsäcke in Stellung, montierten die Schotten und stellten Teile der Einrichtung hoch - aber eben lange nicht alles. So schlimm wird es schon nicht werden.
Müde und beunruhigt begaben wir uns zu Bett und stellten einen frühen Wecker.
Morgens um 6:31 Uhr wurden wir bei einem Pegelstand von 668cm wach, hellwach sogar!
Wir ließen alles stehen und liegen und fuhren wieder zum Hafen. Dort waren noch alle Straßen frei passierbar, nichts deutete zunächst auf eine beginnende Katastrophenlage hin.
Wir legten unsere restlichen Sandsäcke aus, evakuierten unsere Mieter und brachten weiteres Hausrat, so gut es ging, in Sicherheit. Mittlerweile stieg das Wasser unaufhörlich ...
Um 7:54 Uhr fehlten noch wenige Zentimeter bis zur finalen Flutung der Wohnräume unserer beiden Häuser. Der Verbindungsgang mit der Stromverteilung, der Heizungsanlage, Waschmaschine, Trockner und sonstigen Hausanschlüssen war bereits in großen Teilen - trotz Sandsäcken und Schotten - überschwemmt.
Der zusätzliche Starkregen machte uns die Sicherungsarbeiten nicht einfacher. Auch die Kanalisation konnte die Ab-Wassermassen nicht mehr aufnehmen. Aus den Toiletten und Waschbecken stieg das Wasser in die Häuser und lief natürlich auch auf die Straßen. Um 8:17 Uhr telefonierte ich noch mit einem führenden Mitarbeiter der Schleswiger Stadtwerke. Er sagte mir, dass die Abwasserpumpen den Anforderungen nicht mehr gewachsen wären - sie können nichts mehr machen.
Jetzt kam dazu, dass etliche Anwohner ihre Autos in Sicherheit bringen wollten. Durch die Fahrbewegungen schwappten Wellen, ähnlich der Bugwellen von Schiffen, auf unser tiefliegendes Grundstück. Die Nachbarschaft besorgte sich eilig Spielsandsäcke und Säcke mit Blumenerde von den umliegenden Baumärkten, die ersten sensationssüchtigen Gaffer standen uns Betroffene im Weg.
Toilettengänge waren nicht mehr möglich, Parkraum für "gerettete" Autos wurden knapp.
Wir bekamen jetzt das Problem, dass wir kaum noch in unser Haus gelangen konnten. Das Hochwasser im Haus konnten wir zwar noch über zwei Schmutzwasserpumpen einigermaßen händeln, der Garten und die Straßenseite konnte aber kaum noch passiert werden.
Und so sah es zu dieser Zeit rund um den Hafengang aus:
... am 20.10.2023 haben wir um 16:30 Uhr unsere beiden Häuser allein lassen müssen! Die ersten Zentimeter Wasser standen bereits in den Wohnräumen, alle Rettungsbemühungen waren umsonst!
Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten: Die Schlei sollte in Verbindung mit dem Starkregen, dem Wasserzufluss aus dem Mühlenbach und dem Holmer Noor noch weiter steigen. Welchen Pegelstand wir im Peak hatten, ist uns nicht bekannt - der Meßpegel in Schleswig fiel irgendwann zwischen 8:36 Uhr und 9:00 Uhr aus. Die letzte mir bekannte Pegelmessung wies um 8:36 Uhr 676cm auf.
Es dürften aber deutlich über 7 Meter gewesen sein und damit mehr als 50 Zentimeter höher als im Januar 2017!
Wir hatten, im Gegensatz zu vielen anderen Schleswigern, wenigstens ein warmes, trockenes Bet und konnten uns etwas zu essen machen.
Jetzt konnten wir nur noch abwarten und dem heftig gewordenen Oststurm "lauschen". An einen erholsamen Schlaf war hingegen nicht zu denken.
Samstag, 21.10.2023
Das Wasser ging langsam zurück und wir konnten gegen 14:45 Uhr endlich wieder zu unseren Häusern gelangen. Es bot sich uns ein Bild der Verwüstung: Das Wasser stand noch immer zentimeterhoch in den Wohnräumen und dem tieferliegenden Verbindungs- bzw. Hauswirtschaftsraum!
Die Holzterrasse war aus den Angeln gehoben, überall schwamm Müll und Dreck. Auf diesem Foto sieht man gut, bis wohin der Wasserspiegel reichte - es waren nochmals 50cm mehr!
Auch das große Haus am Hafen wurde geflutet. Die unbändige Kraft der Natur hat alles an Möbel, gleich wie schwer und groß, wie Spielbälle hin- und hergeschoben. Die "freistehende" Badewanne wurde angehoben, die Kühlschränke waren umgefallen, in den Kochtopfen stand das Wasser.
Ich habe mir eine solche Gewalt nicht einmal vorstellen können - und es ging alles so schnell!
"Ärmel hochkrempeln - und alle Schotten auf", das wird unser Motto für die kommenden Wochen und Monate sein!
Als allererstes muss das Wasser aus den Räumen, Töpfen und Kühlschränken. Gott sei Dank hatten wir die Toiletten mit Sandsäcken gesichert, so sind wenigstens keine Fäkalien ins Hausinnere gelangt. Und: Es stinkt nicht, es riecht noch nicht einmal!
Alle Innentüren sind aufgequollen, die Küchenmöbel ebenfalls. Strom hatten wir für eine lange Zeit nicht, unser Gegenüber hat uns über die ersten Stunden mit einer Verlängerungsschnur ausgeholfen. Die Hilfsbereitschaft unter den Betroffenen ist bemerkenswert, es wird nicht gequatscht sondern einfach gemacht.
Unerträglich sind die ganzen Gaffer und die menschlichen Ratten, die alles, was nicht niet- und nagelfest ist, wegnehmen. Der Sperrmüll an der Straße wird regelrecht geflättert und man muss aufpassen, dass dieser Abschaum nicht in die betroffenen Häuser kommt.
Für ein Fazit oder gar eine Schadensschätzung ist es viel zu früh!
Erst am Sonntag, 22.10.2023, konnten wir unser Grundstück wieder trockenen Fußes betreten. Den Hausrat haben wir zu 90 Prozent entsorgt, weitere Aufräum- und Säuberungsarbeiten stehen an.
Am Sonnabend, 28.10.2023, werden sich gleich zwei Fachleute die Häuser ansehen und ihre Einschätzung abgeben.
Sicher ist: Es gibt genug zu tun und ich werde Sie auf dem Laufenden halten!
Jezt steht fest, dass wir die Fußböden in beiden Häusern hochnehmen und alle Innenwände bis zu einer Höhe von 60cm öffnen müssen. Zusätzlich müssen die Küchen erneuert, alle Innentüren und das komplette Mobilar ausgetauscht werden. Die Bäder sind ebenfalls so stark in Mitleidenschaft gezogen worden, dass auch dort einige Installationen erneuert werden müssen.
In den letzten 8 Tagen haben wir mit Hilfe unserer Tochter und ihrem Partner Ansgar beide Häuser leergeräumt, den kompletten Hausrat entsorgt, die meisten Innenwände geöffnet, die Außenanlage weitestgehend aufgeräumt und die groben Schmutzspuren an den Fenstern, Türen sowie der Fassade entfernt.
Unser Ziel ist, dass wir bis zum kommenden Sonntag (5.11.2023) alle Rückbauarbeiten erledigt haben. Dann sind erstmal unsere beiden neu angeschafften Bautrockner gefordert ...
Im Bild sieht man eine der Küchen mit stark aufgequollenen Holzkörpern, welche einfach nicht mehr zu retten waren ... einige der Elektrogeräte haben überlebt, einen Teil mussten wir entsorgen: Waschmaschine, Trockner, Kühl-Gefrierkombination und ein Herd liegen jetzt auf dem riesigen Sperrmüllhaufen am Straßenrand.
Unsere Kosten nur für Arbeitsmittel und Maschinen bisher: 2.500€ zzgl. Energiekosten für Trockner und Heizug ...
Am 10.11.2023 haben wir die Auf- und Ausräumarbeiten beendet. Jetzt sind erstmal unsere drei Bautrockner gefordert ...
Es ist schon ein trostloses Bild, wenn man die leeren Häuser betritt - aber was soll ich machen?
Die Gespräche mit unserer Versicherung dauern unterdessen an. Am 14.11.2023 fand eine Begutachtung der Häuser im Hafengang statt, nun warten wir auf das Ergebnis.
Die vollmundig von unseren Politikern angekündigte "schnelle und unbürokratische Hilfe" für die Hochwasseropfer lässt unterdessen weiter auf sich warten ...
Mittlerweile schreiben wir den 9.12.2023 ... und unsere Versicherung hat sich noch immer nicht geäußert. Der von der Provinzial beauftragte Gutachter schafft es offensichtlich nicht, seine Arbeit zu machen. Das ist schon ein schwaches Bild, langsam verlieren wir in dieser Hängepartie auch unsere Geduld.
Natürlich gibt es von staatlicher Seite überhaupt keine Hilfe - trotz vollmundiger Ankündigung. Weitere Kredite sind keine Hilfe und irgendwelche Steuerstundungen auch nicht.
Bis heute haben wir "nur" trocknen können, ab der kommenden Wocher wollen wir langsam mit dem Wiederaufbau starten. Die Häuser müssen innen komplett neu gestrichen werden und das können wir zumindest vorbereiten.
Ansonsten haben wir eine professionelle Bautrocknungsfirma mit der Trocknung des Estrichs beauftragt - er will einfach nicht von alleine austrocknen. Am 14.12.2023 erwarten wir noch einen Bauchemie-Sachbverständigen, der unsere Häuser "freimessen" soll. Darunter versteht man eine Schadstoff- und insbesondere auch eine Schimmelmessung. Über das Ergebnis werde ich hier berichten ...
Das Gutachten unseres Sachverständigen liegt noch nicht vor - trotzdem fangen wir langsam mit ersten Wiederaufbauarbeiten in den betroffenen Häusern an. Die Decken beispielsweise sind nicht vom Hochwasser betroffen, von daher könnten wir die schon mal streichen. Aber auch die komplette Einrichtung muss erneuert, Material für den Wiederaufbau bestellt werden - alle diese Vor-Arbeiten gehen wir jetzt schon mal an.
Unsere Provinzialversicherung hat sich auch am 4.1.2024 (das ist der 75. Tag nach der Hochwasserkatastrophe) noch immer nicht gemeldet! Staatliche Hilfe gibt es nicht und so müssen wir eben in Vorleistung gehen - irgendwie wird es schon gehen.
Am 9.1.2024 habe ich einen Termin mit dem Bezirkskommissar der Provinzial, Arne Hinrichsen. Ein früherer Zeitpunkt war nicht möglich - es sind überall noch Ferien und offensichtlich arbeitet keiner!? Manchmal habe ich den Eindruck, dass wir in einer Bananenrepublik leben ...
Jetzt steht es fest:
Unsere Versicherung wird den Hochwasserschaden nicht bezahlen - totzdem sie uns das bis jetzt hat glauben lassen!
Schon diese Geschichte für sich alleine genommen ist so unfassbar, dass ich dafür eine eigene Seite erstellt habe:
Finger weg von der Provinzialversicherung
Nachdem der von uns beauftragte Bau-Sachverständige "grünes Licht" für den Wiederaufbau gegeben hat, hält uns nichts mehr ... zunächst müssen alle geöffneten Innenwände wieder verschlossen werden.
Frank hat sich 4 Wochen Urlaub genommen und wir werden keine Langeweile bekommen.
Für alle die wissen wollen, wie es weitergeht: Hier geht es zu unserem "Bau-Tagebuch"